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Das „Brohmers" hatte schon immer ein besonderes Etwas.
„Jedermann in Halle weiß, Brohmers macht das beste Eis", klang die Eigenwerbung zu tiefen DDR-Zeiten, und tatsächlich wanden sich Menschenschlangen vor der Tür. Dann kam die Wende, es gab zwar immer noch Eis, aber vor allem das unveränderte Ambiente und die nun einziehende, leicht schräge Kulturszene füllten den Laden. Dann gab es weder Eis noch Musik, Stille zog ein. Damit ist es aber nun auch vorbei seit geraumer Zeit, glücklicherweise. Denn das „Brohmers" hat sich wieder gewandelt und ist heute eine urgemütliche Kneipe in, sozusagen, dreifacher Ausführung. Mittags nämlich ist es Mittagskneipe, um die zwanzig Gerichte ab weniger als fünf Euro stehen auf der Karte. Der Renner unter den Speisen ist das Knoblauchschnitzel; mit Rosmarin-Gnocchis in Chilli-Cranberry-Soße oder mit Spinat und Feta gefüllter Eierkuchen wird auch an Vegetarierer gedacht. Mehr kann jetzt hier nicht genannt werden, denn bald kommt der Nachmittag, und das „Brohmers" wird zum Café. Selbstgebackener Kuchen und auch wieder, ja, Eis, gibt es, dazu Kaffee- und Teespezialitäten. Nicht vergessen werden sollte hier die kinderfreundliche Einrichtung: Wickeltisch und Stühlchen sind das Neueste. Nicht ganz uneigennützig angeschafft, der seit kurzem Vater gewordene Chef hat die Notwendigkeit erkannt. Am Abend dann schlägt die Stunde der Bar. Essen gibt es immer noch, klar, aber böhmisches Bier – Staropramen, auch vom Fass –, verschiedene Weine oder Mixgetränke überwiegen im Verkauf. Als Bar besticht das „Brohmers" immer noch am meisten. Die Betreiber haben ein Händchen dafür, das Alte mit dem Neuen zu verbinden, ohne kitschig zu sein. Alte Holzmöbel stehen auf Holzdielen, der Stuck an der Decke ist noch da, ebenso wie die alten Dunstabzüge aus Metall. Die kleine Bühne ist von rotem Samt umrahmt, es gibt ein ausgeklügeltes Lichtkonzept, die Gäste sitzen auf zwei Ebenen. Das hat sich Betreiber Wolfgang Käubler selbst ausgedacht, und auch sonst hat er nichts dem Zufall überlassen. Selbst Holzverzierungen habe er nachbauen lassen, sagt er. Käublers größte Leistung aber ist vielleicht, dass er das „Brohmers" inzwischen als Musikkneipe etabliert hat. Viel Jazz, aber nicht nur, ist zu hören, am Sonntag bei freiem Eintritt übrigens. Samstags finden regelmäßig größere Konzerte statt. Käubler, selber Musiker übrigens, hat geschafft, was sich vermutlich viele Veranstalter wünschen: Die Künstler rufen an und fragen, ob sie mal im bei ihm spielen können. Chapeau! Text: Anja Falgowski/FRIZZ HALLE |
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